Die Reise nach Westen

Ein Mönch reist zu einem Land namens „Westlicher Himmel“, von wo er Buddhas heilige Schriften nach China bringen soll. Dieses Land liegt westlich vom antiken China, also im heutigen Indien. Auf seinem abenteuerlichen Weg wird er von drei sagenhaften Wesen begleitet, von denen einer der Affenkönig ist.

Die Oper „Die Reise nach Westen“ entführt in eine Phantasiewelt und berührt bekannte chinesische Sagen, Legenden sowie Themen des Buddhismus und Daoismus. Im Oktober 2024 feiert sie an der Hochschule für Musik und Theater Rostock ihre Uraufführung. Den gleichnamigen chinesischen Roman schrieb Wu Cheng 'en im 16. Jahrhundert zurzeit der Ming Dynastie. Die darin erzählten Geschichten sind Grundlage für zahllose Filme, Bücher, Comics und Computerspiele geworden –­ und jetzt für eine Oper.

Nicht nur auf diese Erzählung, sondern auch auf die Inszenierung darf das Publikum gespannt sein. Der Regisseur Jürgen Weber, der mit der Kultur Chinas sehr vertraut ist, versteht es ausgezeichnet, auf der Bühne einen einfühlsamen Bogen zwischen dem Morgen- und dem Abendland bzw. zwischen chinesischem Sujet und europäischer Rezeption zu schlagen.

Komponiert wurde die Oper von der hmt-Absolventin Yuejia Chen im Rahmen ihres Caspar David Friedrich-Stipendiums im Auftrag der hmt Rostock. Yuejia Chen lebt in ihrem Heimatland China, wo sie Sounddesign am Shanghai Institute of Visual Arts unterrichtet.

Während die Komponistin mit der Auswahl des Sujets auf Literatur ihres Heimatlandes zurückgreift, ist die Partitur in der westlichen Musiktradition verankert. Der Musik liegen permanent wiederkehrende Clustern und Klangteppiche zugrunde. Immer wieder unterbrechen kontrastierende Elemente durch Schlagzeug oder Pizzicati der Violinen den Klangteppich. Auf diese Weise schafft die Komponistin verschiedene Klangfarben, die jeweils die verschiedenen Wesenszüge des Wukong beschreiben.

Für das Gesangsensemble und das Sinfonieorchester unter der musikalischen Leitung von Wolfgang Walter Kluge bedeutet dieses Musiktheaterprojekt eine besondere Herausforderung. Dass sie dem gewachsen sind, haben sie schon einmal bewiesen, als sie zum 25. Jubiläum der Hochschule ebenfalls mit der Uraufführung einer Oper das Publikum begeisterten und „Dead End for Cornelius R.“ des Absolventen Sven Daigger aufführten.

Die Premieren – es gibt zwei Besetzungen - finden am Freitag, den 18. Oktober, um 19.30 Uhr, und am Sonntag, den 20. Oktober, um 18 Uhr im Katharinensaal statt. Weitere Aufführungen folgen am 22., 23., 25. und 26. Oktober um jeweils 19.30 Uhr.

Der Eintritt beträgt 20,00 € (erm. 13,00 €) zzgl. Abendkassenzuschlag. Es gilt kostenfreier Eintritt für Rostocker Studierende im Rahmen des Kulturtickets.

Das Opernprojekt wird unterstützt durch die OstseeSparkasse Rostock, die OSPA-Stiftung, das Audi-Zentrum, die Stadtwerke Rostock, die WIRO, das Konfuzius-Institut Stralsund, die Stiftung Deutsche und Chinesische Kultur, die Deutsche Seereederei, die Freunde und Förderer der hmt Rostock e.V. und die Hanseatische Brauerei Rostock.

Beim Operncafé am Sonntag, den 13. Oktober, um 16 Uhr (Einlass ab 15 Uhr) in der Mensa der hmt Rostock gibt es mehr über die Produktion zu erfahren. Studierende geben bei Kaffee und Kuchen Einblicke in die Inszenierung, die Lust auf die bevorstehenden Opernabende machen. Es moderiert Dr. Gabriele Groll, Juniorprofessorin im Fach Musikwissenschaft. Der Eintritt ist frei.

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