Gedenkkonzert „Erinnerung wachhalten“

Logo des Zentrums für Verfemte Musik

Sowohl die Schrecken des Nationalsozialismus, wie auch die Befreiung des Konzentrationslagers Ausschwitz müssen heute mehr denn je in Erinnerung bleiben. Seit 2008 verfolgt das an der Hochschule für Musik und Theater Rostock beherbergte Zentrum für Verfemte Musik das Ziel, Musiker und Musikerinnen, die Opfer der Gewaltherrschaft wurden, in der Öffentlichkeit bekannt zu machen und ihre in Vergessenheit geratenen Werke und Lebensgeschichten zu würdigen.

Am Freitag, dem 24. Januar 2025, gestalten Studierende um 17 Uhr im Kammermusiksaal der hmt Rostock ein Gedenkkonzert anlässlich des Gedenktages an die Opfer des Nationalsozialismus. Von den erklingenden Werken konnten nur die Komponisten Erich Zeisl und Ernst Krenek den Holocaust überleben. Der talentierte junge Komponist Dick Kattenburg und der zunächst nach Theresienstadt verschleppte Avantgarde-Musiker Pavel Haas wurden beide in Auschwitz ermordet. Durch das Programm führen Adrian Fühler, Jannik Frank und Tim Kuhlmann vom Institut für Musikwissenschaft und Musiktheorie. Der Eintritt ist frei.

Das Zentrum engagiert sich wider das Vergessen, was Volker Ahmels, Leiter des Zentrums, für unabdingbar hält: „Es ist in der heutigen Zeit leider alarmierend, dass auch in Deutschland Antisemitismus und Rassismus weit verbreitet sind. Umso mehr spielt die Aufführung von Musik der durch die Nationalsozialisten verfolgten Musikerinnen und Musiker eine wichtige Rolle. Die Komponistinnen und Komponisten haben trotz ihrer verzweifelten Lebensumstände der Nachwelt ein großes Vermächtnis hinterlassen. Studierende unserer Hochschule setzen somit mehr als nur ein Zeichen zum Geschichtsbewusstsein. Sie halten Erinnerungen lebendig und treten ein für Mitgefühl und Toleranz.“

Die Stücke von Verfemten Musikern zu spielen, bedeutet für die Studierenden eine Herausforderung insofern, als sie an Schreckliches erinnern, zugleich aber die Schönheit der Musik erfahrbar machen, weiß Prorektorin Prof. Dr. Friederike Wißmann und ergänzt: „Wie nah Glück und Trauer beieinander liegen, auch diese Erkenntnis bringen die aufgeführten Werke mit sich. Insofern ist das Gedenken selbst eine Chance, einem Schwarz-Weiß-Denken entgegen zu treten – und Schönheit trotz des Wissens erfahren zu können.“

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