Alfred Brendel spricht über Franz Liszt und das Musizieren von Mozarts Werken
Im Rahmen des Internationalen Pianistenforums im Barocksaal wird zum dritten Mal der legendäre Pianist Alfred Brendel (85) mit seiner Vortragsreihe in Rostock zu Gast sein. Zwei Vorträge sind vorgesehen, die er am Freitag, den 18. November und am Samstag, den 19. November um jeweils 19.30 Uhr im Barocksaal halten wird. An beiden Abenden besteht die Möglichkeit, CDs und Bücher käuflich zu erwerben und signieren zu lassen.
Am Freitag spricht Brendel zum Thema „Franz Liszt - Vom Überschwang zur Askese“. „Wohl kein anderer Komponist hat, vom strahlend begabten Wunderkind bis zur ‚Bitternis des Herzens‘ seines letzten Jahrzehnts, einen so weiten musikalischen Weg zurückgelegt“, sagt Alfred Brendel über Liszt. „Radikaler als jeder andere Musiker seiner Zeit kündigt Liszt in seinen späten Stücken die Musik des 20. Jahrhunderts an.“ In seinem Vortrag möchte er die Vielfalt dieser Persönlichkeit ohne Vorurteile lebendig machen.
Brendels zweiter Vortrag am Samstag trägt den Titel „Mozart spielen“. Brendel zeigt auf, dass Artur Schnabels bekannter Ausspruch, Mozart Sonaten seien zu leicht für Kinder, zu schwierig für Künstler, nichts von seiner Gültigkeit verloren hat. Worin liegen die Schwierigkeiten? Was unterscheidet das Spielen der Klavierkonzerte von jenem der Solowerke? Und welches sind die Probleme der Mozart-Interpretation, die über das Klavier hinausreichen? Diesen Fragen geht Alfred Brendel in seinem Vortrag nach. Beide Vorträge werden mit Klangbeispielen unterstützt.
Alfred Brendel wurde dieses Jahr mit dem Echo Klassik für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Seine Interpretationen des klassisch-romantischen Repertoires sind seit den 1950er Jahren stilprägend und haben zahlreiche jüngere Künstler nachhaltig beeinflusst. Er konzertierte auf der ganzen Welt und noch heute gibt er weltweit musikalische Vorträge, in denen er die Gesamtheit der Musik ergründet. Er sucht nach dem Kern der Musik in der Komposition und gestaltet dann seine unvergleichlichen Versionen der einzelnen Stücke. "Ich war nie ein Perfektionist, aber auch kein Musiker, der sich mit geschlossenen Augen dem Zufall übertrug", erklärt er. Aufgrund seiner erstklassigen Leistungen wurde er mit zahlreichen Preisen und Ehrungen bedacht. Er bekam unter anderem von den Universitäten Köln, London und Yale die Ehrendoktorwürde verliehen. Am 14. Mai 2004 wurde ihm der Siemens-Musikpreise für sein musikalisches Lebenswerk überreicht. Im Jahr 2008 gewann er den Herbert-von-Karajan Musikpreis und den als Nobelpreis der Musik geltende „Praemium Imperiale“.
Eintritt: 11,50 € (erm. 6,00 €) zzgl. Abendkassenzuschlag