Filmregisseur Andreas Dresen tritt seine Professur an der hmt Rostock an
Filmregisseur Andreas Dresen ist im Rahmen seiner neuen Professur an der Hochschule für Musik und Theater Rostock (hmt) für Gespräche nach Rostock gekommen. Ziel des Austausches ist es, die Arbeitsgrundlagen für seine Lehrtätigkeit vorzubereiten. Dazu gehört es u. a. Netzwerke zu knüpfen und Kooperationen zu schaffen.
Seit dem 1. Juni 2018 hat Andreas Dresen die neu eingerichtete, nebenberuflich-künstlerische Professur für Filmschauspiel am Institut für Schauspiel der Hochschule übernommen. Im kommenden Wintersemester soll der Unterricht mit den Schauspielstudierenden starten.
Für die Rektorin Professor Dr. Susanne Winnacker ist mit der Berufung von Andreas Dresen ein Meilenstein für die Entwicklung nicht nur der Hochschule für Musik und Theater geschafft: „Der außerordentlich renommierte Filmemacher Andreas Dresen, der selbst aus Mecklenburg-Vorpommern stammt, hat die einzigartige Fähigkeit, die Interessen der Filmschaffenden in diesem Land zu erkennen, zu bündeln und dem Land gegenüber und in Zusammenarbeit mit der Landesregierung für die Filmschaffenden zu vertreten. Wir erhoffen uns von seinem Wirken eine grundsätzliche Bereicherung der Ausbildung der Schauspielstudierenden und eine grundlegende Neuetablierung der Filmförderung in Mecklenburg-Vorpommern.“
Die Professur für Filmschauspiel dient dazu, Studierende im Bereich Schauspiel auf die besonderen Anforderungen des Mediums „Film“ vorzubereiten. Hierzu sollen auch Filmproduktionen und Tutorien sowie Kammerschauspiel-Seminare durchgeführt werden. „Der Fokus liegt nicht auf ergebnisorientierter Arbeit, sondern darauf, dass die Studierenden die Chance haben, sich auszuprobieren und Grenzen auszutesten“, beschreibt Andreas Dresen den Zweck des Fachs.
Darüber hinaus soll Andreas Dresen der Landesregierung in wesentlichen Fragen der Filmförderung beratend zur Seite stehen. Für die Filmschauspielprofessur stellt das Land der Hochschule für Musik und Theater für acht Jahre zusätzlich 643.800 Euro bereit.
Dresen ist Sohn des Theaterregisseurs Adolf Dresen und der Schauspielerin Barbara Bachmann. Er wurde in Gera geboren und wuchs in Schwerin auf. Von 1986 bis 1991 absolvierte er ein Regiestudium an der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam-Babelsberg. Nachdem er zunächst für das Fernsehen gearbeitet hatte, drehte er seit seinem Episodenfilm „Nachtgestalten“ (1999), mit dem er auf der Berlinale den Durchbruch erlebte, vor allem Kinofilme. Weitere Auszeichnungen bei den Festspielen in Cannes, beim Festival in Karlovy Vary und der Berlinale folgten. Dresen dreht auch Dokumentarfilme und führt neben dem Kino seit Mitte der 1990er Jahre zudem Opernregie an Theatern.
Neuausrichtung der Schauspielausbildung
Nicht nur die Einführung der Professur für Filmschauspiel ist neu am Institut für Schauspiel an der hmt Rostock, auch der Studiengang selbst hat sich einer Neuausrichtung unterzogen und dafür im Wintersemester 2017/18 mit der Neuaufnahme von Studierenden pausiert. In diesem Sommersemester nahm ein neuer Jahrgang sein Studium auf. Für ihn gilt erstmals ein vollständig überarbeiteter Studienplan und eine aktualisierte Studien- und Fachprüfungsordnung. In Zukunft wird einmal jährlich zum Sommersemester immatrikuliert.
Neu ins Curriculum aufgenommen wurden z. B. Schauspiel vor der Kamera, Filmproduktion, Management, Synchronsprechen, jahrgangsübergreifende Projektarbeiten und Impulsseminare, die jederzeit ein individuelles, flexibles Unterrichtsangebot möglich machen. „Mit der Reform des Schauspielstudiums ergänzen wir das seit Jahren bewährte Ausbildungskonzept durch aktuelle Inhalte und Formate, die die Studierenden gezielt auf die veränderten Anforderungen des Berufs vorbereiten. Künstlerische und organisatorische Eigenverantwortung und eine große schauspielerische Bandbreite, die in verschiedensten Arbeitszusammenhängen anwendbar ist, sind heute wichtiger denn je“, sagt der Institutssprecher Professor Markus Wünsch.
Der Studiengang Schauspiel ist weiterhin als Intensivstudiengang angelegt, der mit 300 ECTS-Punkten einem Master gleichgestellt ist, und schließt mit dem künstlerischen Diplom ab. Die Novellierung der Studien- und Fachprüfungsordnung für den Intensivstudiengang Schauspiel ist im Februar 2018 verabschiedet worden.