Studienexkursion der Theaterpädagogen nach South Carolina
„Es ist spannend herauszufinden, wie politische Bildung in den Schulen im Süden Amerikas vermittelt werden kann. Es scheint mehr Vorschriften zu geben als wir es gewohnt sind“, schreibt eine der Theaterpädagogikstudentinnen der Hochschule für Musik und Theater Rostock (hmt) auf der hmt-Facebook-Seite. In Form eines Tagebuches können Interessierte derzeit die Erfahrungen der Studierenden mitverfolgen.
Zehn Studierende des dritten Semesters befinden sich im März 2017 im Rahmen des Studiums Master Theaterpädagogik auf Studienexkursion nach Columbia, South Carolina, USA. In einem Zeitraum von drei Wochen werden die Rostocker Studentinnen mit Studierenden des Masters „Drama/Theater in Education“ der University South Carolina/Columbia unter der Leitung von Prof. Marion Küster (hmt-Rostock) und Prof. Dr. Peter Duffy (State University South Carolina/ Columbia) zusammen arbeiten. Professor Duffy besuchte bereits im Sommersemester 2016 die hmt Rostock, um hier mit dem Studiengang die Kooperation zu beginnen.
Im inhaltlichen Fokus der Studienexkursion 2017 steht das Thema Zivilcourage. Grundlagen für das gemeinsame Projekt bilden Bertolt Brechts Stück „Furcht und Elend des dritten Reiches“, Armin Greders Kinder- und Jugendbuch „Die Insel” und die Sammlung “Monologues across the Aegean Sea - The journey and dreams of unaccompanied refugee children“. Die Monologsammlung ist das Ergebnis einer Arbeit, die griechische Theaterpädagog*innen der Hellenic Theatre & Education Network in den dortigen Auffanglagern mit syrischen, afghanischen, pakistanischen, iranischen ägyptischen und marokkanischen Kindern und Jugendlichen leisteten.
In der Zusammenarbeit zwischen den deutschen und amerikanischen Student*innen soll unter Berücksichtigung der gegenwärtigen politischen Situationen grundlegend die Frage, ob und inwieweit Theaterlehrer*innen in Schulen, in Form von künstlerisch ästhetischen und pädagogischen Prozessen, auf aktuell politisch-gesellschaftliche Ereignisse reagieren sollen, im Zentrum stehen.
Die Studierenden werden dazu ein Projekt erarbeiten, das sie innerhalb einer High-School in Columbia mit Jugendlichen umsetzen werden.
Finanziell ermöglicht wurde das Projekt, sowohl durch die Unterstützung der Hochschule und den Verein der Freunde und Förder der Hochschule, als auch durch den Deutschen akademischen Austauschdienst (Promos), denen die Studierenden ihren herzlichen Dank entgegenbringen. Ohne diese großzügige Unterstützung wäre die Reise nicht umsetzbar gewesen. Darüber hinaus initiierten die Studierenden verschiedene Aktion, um über Spenden die noch nötigen Mittel aufzubringen. So wurden Eintrittsspenden für ein Theaterprojekt, das im Haus der Societät Rostock maritim e.V. aufgeführt wurde, Spendengelder, die über einen Flohmarkt eingebracht wurden und Eigenanteile der Reisenden zusammengefasst, um die Exkursion starten zu können.
Die amerikanischen Studierenden werden für die Zeit des Aufenthaltes die Rostockerinnen in ihren Unterkünften aufnehmen. Mit Vorfreude, Spannung und Neugier sehen die Studierenden beider Länder der Zeit der Begegnung entgegen.