THEORIA-Professorenstipendien für die Hochschule für Musik und Theater Rostock
Zwei Professoren der Hochschule für Musik und Theater Rostock können sich für das nächste Jahr ganz ihren Forschungsvorhaben widmen. Sie erhalten vom Land Mecklenburg-Vorpommern im Rahmen des Kurt von Fritz-Wissenschaftsprogramms THEORIA ein Stipendium, das sie in der Zeit vom 01.04.2017 bis zum 31.03.2018 von der akademischen Lehre befreit. Die Professorenstipendien gehen an den Musikwissenschaftler Hartmut Möller und den Musiktheoretiker Jan Philipp Sprick.
Beste Aussichten also für die Fertigstellung der kritischen Ausgabe des Rostocker Liederbuchs aus dem 15. Jahrhundert. Professor Hartmut Möller kann sich nun ganz auf sein Forschungsprojekt konzentrieren. Gemeinsam mit seinem Kollegen Professor Franz-Josef Holznagel von der Universität Rostock, der ebenfalls eine positive Förderempfehlung erhalten hat, plant er, die Neuedition, Übersetzung und Kommentierung des „Rostocker Liederbuchs“ abzuschließen. Bereits seit 2006 erforschen die beiden Wissenschaftler die studentische Lyriksammlung des späten Mittelalters. Zwischenzeitlich wurden Ausschnitte aus dem Repertoire aufgeführt, was auf großes Interesse in der Bevölkerung stieß.Ebenfalls mit seinem Forschungsprojekt beginnen kann Jan Philipp Sprick. Er beschäftigt sich mit der „Ambivalenz in der Musik“.
„Die kleine hmt hat beide Anträge erfolgreich durchsetzen können, einer davon ist eine Kooperation mit der Universität Rostock. Wir freuen uns sehr", sagt die Rektorin der hmt Prof. Dr. Susanne Winnacker.
Am 21.02.2017 hat Wissenschaftsministerin Birgit Hesse die Projektleiterinnen und Projektleiter der 27 Forschungsprojekte empfangen und die entsprechenden Fördermittel übergeben. Das Land stellt in den Jahren 2017 bis 2020 insgesamt 2,5 Millionen Euro bereit. Gefördert werden 15 Projekte an der Universität Rostock, 10 Projekte an der Universität Greifswald und zwei Projekte an der Hochschule für Musik und Theater Rostock. Mit dem Kurt von Fritz-Wissenschaftsprogramm verfolgt das Land das Ziel, exzellente, auf grundsätzliche Fragestellungen fokussierte Forschungsprojekte auf dem Gebiet der Geistes- und Sozialwissenschaften zu fördern. Dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur lagen 49 Förderanträge vor. Die Auswahl erfolgte durch eine unabhängige Jury aus fachkundigen Gutachterinnen und Gutachtern aus ganz Deutschland.
Wie kein anderer Wissenschaftler, der im Lande Mecklenburg-Vorpommern gewirkt hat, verkörpert der Altphilologe Kurt von Fritz den Anspruch auf Verteidigung der Freiheit des Geistes bei gleichzeitiger Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung. Kurt von Fritz war nicht nur ein exponierter Geisteswissenschaftler seiner Zeit, sondern der einzige deutsche Professor, der im Jahre 1934 den Eid auf Adolf Hitler verweigert hat. Seinem Andenken ist dieses Programm gewidmet.