hmt interdisziplinär
Präsentation interdisziplinärer Projekte, die gemischte Teams aus Musik- und Schauspielstudierenden selbständig entwickelt haben. Die drei Projekte werden nacheinander um 13.30 Uhr, 15.30 Uhr und 17.30 Uhr gezeigt.
13.30 Uhr Frauenliebe und Leben
Gewalt an Frauen ist das zentrale Thema unseres interdisziplinären Musiktheaterprojekts. Wir zeigen sie in ihren unterschiedlichen Facetten. Wir zeigen verbale, sexuelle und häusliche Gewalt bis hin zu versuchtem Femizid. In einer Welt, in der Gewalt und Unterdrückung von Frauen normalisiert sind, mangelt es
grundsätzlich an Schutz. Die drei Protagonistinnen unseres Stückes bewegen sich alltäglich in diesem schutzlosen Raum. Sie sind Frauen, die sich auf unterschiedliche Weise an ihre Umgebung anpassen und in Rollen geschlüpft sind, die in der männlich geprägten Gesellschaft eine Berechtigung zu haben scheinen und vermeintlich Anerkennung finden: die brave Hausfrau, das sexy Babe, die süße Lolita. Sie alle sind der Gewalt allgegenwärtig ausgeliefert und beginnen im Laufe des Stückes einen Umgang damit zu suchen.
Aber was ist der richtige Umgang? Wir haben ihn sicher nicht gefunden und das ist auch nicht unser Anspruch. Wir haben keinen Ausweg und auch keine Anleitung, wie man sich am besten im Patriarchat verhalten sollte. Aber wir sehen und zeigen das Problem. Und wir sind wütend. Wir zeigen ein Stück über eine Suche: Einen Versuch die Oberhand zu gewinnen, einen Versuch, nicht weiter ausgeliefert zu sein. Wir zeigen wie drei Frauen wütend werden.
Maxine Moesta (Institut für Musik/ Gesang)
Luisa Camille Tritzschler (Institut für Musikpädagogik und Theaterpädagogik)
Lea Hartlaub (Institut für Musik/ Gesang)
Stefan Schuster (Institut für Musik/ Dirigieren)
Diandian Zhang (Institut für Musik/ Liedbegleitung)
15:30 Uhr CURIE eleison
Das Erste, was wir fragten, war: „Tut es weh?“ Und sie sagten „Nein“. Die Fabrikleitung sagte, es sei ungefährlich. Wir bräuchten keine Angst haben.“
Der Beginn des 20. Jahrhunderts leuchtet strahlend in der amerikanischen Geschichte. Es ist die Zeit der Radium Girls. Jeder kennt sie, wie sie nach der Arbeit durch die Straßen ziehen, stets gefolgt von einem strahlenden Schimmer. Sie sind die Arbeiterinnen der Radium Luminous Materials Coporation. Mit flinken Händen bemalen sie die Ziffernblätter der Uhren für den Krieg in Europa. Noch wissen sie nicht, dass ihre Arbeit nicht bloß große Kunst ist, sondern sie in einen langsamen, qualvollen Tod führen würde.
Das Stück ist eine interdisziplinär-dokumentarische Erarbeitung der Geschichte der Radium Girls. Mit selbst komponierter Musik, Texten und Übersetzungen wird von den Leben der Frauen erzählt und wie sie lernen mussten, zu brüllen.
Karl Kriesen (Institut für Musikpädagogik und Theaterpädagogik)
Jette Adam (Institut für Musikpädagogik und Theaterpädagogik)
Lauritz Dillinger (Institut für Schauspiel)
Janne Nieuwstraten (Institut für Musikpädagogik und Theaterpädagogik)
Charlotte Menne (Institut für Musikpädagogik und Theaterpädagogik)
Thea Dittrich (Institut für Musikpädagogik und Theaterpädagogik)
Sophia Zaar (Institut für Musikpädagogik und Theaterpädagogik)
Nele Brinkmann (Institut für Musikpädagogik und Theaterpädagogik)
17.30 Uhr Brecht mir die Beine, Weill der Weg noch so weit ist | Szenischer Liederabend mit Liedern von Brecht, Eisler, Weill und Dessau
Bertolt Brecht. Ein Lebenswerk das von politischer Satire, über Sex und Liebe bis hin zu kommunistischem Manifest reicht und das uns auch heute noch vor große Herausforderungen stellt. Zwar ist der zweite Weltkrieg vorbei, die sozialistische Revolution versandet und doch - Brecht lässt uns nicht los. Ein Brechtensemble steckt fest im Prozess des künstlerischen Wiederkäuens des Brecht‘schen Kanons. Eislers Arbeiterlieder erzwingen die Klassenfrage, die Dreigroschenoper legt den Finger in die Wunde der Geschlechterbeziehungen. Das Kollektiv muss unter sich Stellung beziehen - wollen wir das Machtgefälle und die Geschlechterbeziehungen wieder neu auf die Bühne bringen? Oder werfen wir alles über Board, mitsamt Kanon? Unterdessen dreht die Welt sich unbekümmert weiter und Zeiten brechen an, in denen existenzielle Bedrohungen immer näher rücken. Kann das Ensemble, sich trotz seiner Unterschiedlichkeiten solidarisieren?
Frizzi Böhlig (Lehramt Gymnasium)
Philipp Schnellbächer (Lehramt Gymnasium)
Elias Thurow (Lehramt Gymnasium)
Johanna Broecker (Lehramt Gymnasium)
Olesia Stepanova (Institut für Musik/ Gesang)
Pepe Roepnack (Institut für Schauspiel)
Mar?n Deckelmann (Institut für Musik/ Gesang)
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