Bundesverdienstorden für Volker Ahmels
Große Ehre für Volker Ahmels, Pianist, Direktor des Konservatoriums Schwerin und Leiter des Zentrums für Verfemte Musik an der Hochschule für Musik und Theater Rostock. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat ihn am 4. Dezember 2018 im Schloss Bellevue mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
Die Diktatur des Nationalsozialismus war total. Auch Musiker und Komponisten, die nicht dem Kunstverständnis der Nationalsozialisten entsprachen, wurden in Deutschland unterdrückt, verfolgt und ermordet. Volker Ahmels, Pianist und Direktor des Konservatoriums Schwerin, engagiert sich in herausragender Weise für die Erinnerung an die Musiker, die Opfer dieser Gewaltherrschaft wurden. 1997 startete er den internationalen Wettbewerb „Verfemte Musik“ in Schwerin. 2008 gründete er das „Zentrum für Verfemte Musik“ an der Hochschule für Musik und Theater in Rostock, dem er seither als Leiter vorsteht. Er organisiert Konzerte, Symposien und Ausstellungen; er leistet internationale Jugendarbeit und er sensibilisiert angehende Musiklehrerinnen und Musiklehrer. Mit alledem pflegt Volker Ahmels die Erinnerung an die einst verfolgten Musiker und hält damit zugleich ein starkes Plädoyer für die Freiheit und die Vielfalt der Kunst.
Unter dem Motto „Zukunft braucht Erinnerung“ würdigte der Bundespräsident anlässlich des Tages des Ehrenamtes vierzehn Frauen und vierzehn Männer für ihr herausragendes Engagement für die Gedenk- und Erinnerungskultur in Deutschland.
Ahmels Verdienste wurden am Tag nach der Verleihung auch in der Landeshauptstadt Schwerin gewürdigt. Frau Professor Dr. Susanne Winnacker, Rektorin der hmt Rostock sagte in ihrem Grußwort: „Wir an der hmt verdanken Volker Ahmels viele berührende und schockierende Begegnungen, welche den Studierenden auf immer unvergesslich bleiben werden und die, so muss man es wohl sagen, ihr Leben verändert haben“. Weiterhin hob sie hervor: „Volker Ahmels erweist auch der hmt Rostock einen unschätzbaren Dienst mit seiner Arbeit, die ein wichtiger Baustein in dem Bemühen der Hochschule ist, weltoffen und tolerant zu sein, was für uns heißt, mit einer lebendigen Erinnerung an die furchtbare Zeit des deutschen Faschismus auf dem Gebiet der Musik in eine Zukunft zu gehen, die solches oder ähnliches nie mehr wieder zulassen wird.“
Unter den Gästen befanden sich auch der Staatssekretär Sebastian Schröder und die Schweriner Ehrenbürgerin Brigitte Feldtmann.
Der Schweriner Oberbürgermeister Rico Badenschier beglückwünschte Volker Ahmels bereits gestern zur Auszeichnung. „Gerade die Schicksale und die Kunstwerke der von den Nationalsozialisten verfolgten und ermordeten jüdischen Musikerinnen und Musiker ermöglichen jungen Menschen tiefe emotionale Erlebnisse und Einsichten. Volker Ahmels versteht es zudem, durch eine intensive Zeitzeugenarbeit die Musik mit den Lebenswegen der Verfolgten zu verbinden. Dieses bundesweit einmalige und international geachtete Projekt trägt dazu bei, dass ein fast schon vergessenes Musik-Repertoire Schritt für Schritt in die Konzertsäle zurückgekehrt ist und wieder zum kulturellen Allgemeingut wird“, so Rico Badenschier.