Ehrendoktorwürde für Frieder Reininghaus
Die Hochschule für Musik und Theater Rostock verleiht Frieder Reininghaus die akademische Würde „Doktor der Musikwissenschaften ehrenhalber“ als Auszeichnung für seine hervorragenden Leistungen. Es ist das erste Mal, dass die hmt eine solche Auszeichnung vergibt. Aus Anlass der feierlichen Übergabe der Urkunde hält Reininghaus einen Vortrag zum Thema „Parallelschwung und Gegenklang“.
„Frieder Reininghaus arbeitet wissenschaftlich hochkarätig und bringt auch Menschen, die sich nicht jeden Tag mit Musik beschäftigen, auf witzige und scharf pointierte Weise musikwissenschaftliche Themen nahe“, würdigt die Rektorin Professor Dr. Susanne Winnacker den Publizisten, Musikkritiker und Kulturkorrespondenten.
Die Verleihung der Urkunde und der Vortrag von Herrn Reininghaus finden am 11. Juni 2019 um 14 Uhr in Raum S3 16 in der hmt statt. Reininghaus wird zur Polarität und Kongruenz von Kunst und Wissenschaft sprechen, zu wissenschaftlicher und künstlerischer Logik, gleichgerichteten bzw. widersprüchlichen (Erkenntnis-)Interessen sowie Denk- und Arbeitsweisen.
Den Vorschlag für die Auszeichnung hat Professor Dr. Hartmut Möller eingebracht. „An Reininghaus‘ Veröffentlichungen haben mich schon lange die Verbindung von Sozial- und Kulturgeschichte der Musik fasziniert, seine ganzheitlich-pluralistische Sicht auf Musikgeschichte. Viele Anregungen sind seit 2004 in das Rostocker Konzept einer ‚integrativen Musikwissenschaft‘ an der hmt eingeflossen --- ein Konzept, das sich in den hanseatischen Gedanken des Zusammenwirkens und -arbeitens fügt und das die nach der Wende neugegründete hmt wesentlich geprägt hat: Tradition und Moderne, Ost und West, Musik und Theater, Hochschule und Universität, Künste und Kontexte“, begründet Professor Möller seinen Vorschlag.
Frieder Reininghaus wurde 1949 geboren und studierte Musik, Musik- und Theaterwissenschaft, Germanistik und Soziologie in Stuttgart, Tübingen, Berlin und Köln. Er war Wissenschaftlicher Assistent in Berlin, von 1976 bis 1983 Redakteur der Zeitschrift Spuren/Kunst und Gesellschaft, arbeitete als Klavierbegleiter und erstellte Arrangements und schrieb (Film-)Kompositionen. Seit 1971 war er ständiger Mitarbeiter von DeutschlandRadio/Deutschlandfunk, WDR, Südwest(rund)funk und anderer Rundfunkanstalten sowie Autor verschiedener Tageszeitungen, beim Rheinischen Merkur und bei verschiedenen in- und ausländischen Fachzeitschriften. Seit 1991 gab er Gastvorlesungen an der Univerzity Komenského Bratislava und seit 1996 hatte er einen Lehrauftrag an der Universität Bayreuth und seit 2005 an der Universität Wien inne.