Neues aus dem "Rostocker Liederbuch"
„Nuwe mere han ik vornomen …“ | Gesprächskonzert mit dem „Rostocker Liederbuch“-Ensemble | Neuedition der Texte und Melodien: Franz-Josef Holznagel (Universität Rostock), Hartmut Möller (Hochschule für Musik und Theater Rostock), Udo Kühne (Universität Kiel) | Eintritt frei.
Das „Rostocker Liederbuch“ ist in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, also gut 50–60 Jahre nach der Gründung der alma mater rostochiensis, in studentischen Kreisen der Universität entstanden und gilt wegen der thematischen und formalen Vielfalt der hier versammelten Stücke und der großen Anzahl der erhaltenen Melodien zu den wichtigsten Zeugnissen für die literarisch-musikalische Kultur der Hansezeit. Die Handschrift wird in einer langjährigen und erfolgreichen interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen der Universität Rostock, der Hochschule für Musik und Theater Rostock, der Universitätsbibliothek Rostock und der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel erforscht. Im Rahmen dieses Projektes sind alle Melodien neu ediert und kommentiert worden; auf dieser neuen Grundlage ist bereits 2013 eine CD erschienen, die gut die Hälfte der Stücke in historisch-informierten Aufnahmen präsentiert. Im September 2019 sind nun die verbliebenen Lieder neu interpretiert und für eine zweite CD aufgenommen worden. Diese neuen Arrangements werden jetzt am 7.12.2019 in einem Gesprächskonzert präsentiert. Dabei ist ein unterhaltsames Programm zustande gekommen, das neben Liebes- und Tanzliedern auch historisch-politische Stücke und lateinische Cantiones umfasst. Auf diese Weise kann ein philologischer Quantensprung in der Erschließung der niederdeutschen Liedkunst des 15. Jahrhunderts für eine interessierte Öffentlichkeit hörbar gemacht werden.
Programm
- RLB 23 a – instrumental
- RLB 4 – „Nuwe mere han ik vornomen“
- RLB 2 – „He is noch ere noch loues wert“
- RLB 40 – „Aue pulcherrima regina“
- RLB 41 – „Aue maris stella lucens miseris“
- RLB 42 – „O maria rogatrix“
- RLB 50 – „Nu wol hen, lat ruschen“
- RLB 44 – „Ich wetz eyn freysch das frawelyn tzart“
- RLB 46 – „Vrawe hor vnde merke, watz ist myn claghe“
- LB 38 – „Mir ist myn perd vornegheld ghar“
- RLB 54 – „Ligge stille, ligge stille“
- RLB 56 – „Ik singh myn auend ledelyn“
- RLB 48 – „Ich habe den mantel myn vorsaet“
- RLB 47 – „Ach hauer werestu gar vorkoft“
Besetzung: Rainer Böhm – Blockflöten, Saitentambourin | Mandy Bruhn – Gesang | Max Hattwich – Lauten, Quinterne | Sandra Havenstein – Blockflöten, Drehleier | Gertrud Ohse – Diskantgambe, Tenorgambe.
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